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Fotografie ist eine Kunstform, die vom wechselnden Spiel von Licht und Schatten lebt. Und dieses Prinzip steht natürlich auch im Mittelpunkt dieser Seite. Als Medium erlaubt die Fotografie uns, die Welt um uns festzuhalten und damit gleichzeitig unsere eigenen Ansichten auszudrücken. Dabei ist natürlich das Licht das entscheidende Element, denn eine Welt, die nur aus Schatten bestünde, wäre für uns unsichtbar (wie sie es für Blinde ist) es sei denn, wir benutzten Infrarot oder ähnliche Strahlen. Doch auch diese können wir wieder nur mit Hilfe von Licht sichtbar machen.
Wir brauchen also Licht, um uns ein Bild zu machen; zu malen oder zu fotografieren. Und wir nehmen dazu Licht in all seinen Farben und „Schattierungen“ zu Hilfe. Das Licht der Morgenröte, das Licht der „Blauen Stunde“ nach dem Sonnenuntergang, den Sonnenuntergang selbst. Licht im Winter hat eine andere Farbe als Licht im Sommer; es hüllt die Gegenstände, die wir beschreiben, in eine Vielzahl von Farben.
Die dazu gehörenden Schatten wirken fast immer schwarz oder grau. Um die Mittagszeit im Hochsommer sind Schatten wegen des hohen Sonnenstandes ja kaum noch zu sehen! Dann erscheinen fotografierte Gegenstände flach, ohne Konturen, langweilig. Dies wäre für Fotografen also die beste Zeit für ein Mittagsschläfchen.
Irgendjemand hat Schatten einmal als „die vergessenen Helden der Fotografie“ bezeichnet. Sie bestimmen ganz wesentlich den Charakter eines Bildes, sie schaffen Spannung. Ist der Kontrast zu groß, erkennen wir vielleicht nichts mehr. Mit dem zunehmenden Schatten verliert das Licht seine Farbe. Auf den Bühnen des Theaters und der Oper kann dieses Zusammenspiel künstlich gesteuert werden. Moderne Technik ermöglicht es, die Grenzen des Machbaren immer näher an den Rand der absoluten Dunkelheit zu verschieben.
Ich fotografiere seit etwa 60 Jahren. Die ersten 30 Jahre habe ich meine Filme – meist in Schwarz-Weiß – selbst entwickelt und bearbeitet. Seit 25 Jahren fotografiere ich nur noch digital. Die vergangenen 15 Jahre arbeitete ich als freier Bühnenfotograf, dort, wo Regisseure und Lichttechniker dank Computer-gesteuerter Scheinwerfer-Anlagen heute Licht immer spärlicher einsetzen. Wie beeindruckend das Spiel von Licht und Schatten sein kann, sieht man am Beispiel des Balletts „Die Unsichtbaren“ von John Neumeier, von dem ich heute einige Beispiele zeige. Neumeier, der sehr häufig die Beleuchtung seiner Choreographien selbst gestaltet, hat sich über die Jahre (mehr als 50 waren es in Hamburg) auch als Meister dieses Genres erwiesen (dazu Beispiele aus den Balletten „Das Lied von der Erde, Mahlers Sinfonie Nr. 3 und „Der Messias“). Dazu gibt es auch einen Beitrag zu meinen persönlichen Erfahrungen mit der Sofortbild-Kamera Polaroid SX-70, die in den 1970er Jahren auf den Markt kam sowie einige Bilder aus meinen fotografischen Anfängen.
Viel Freude beim Schauen und Lesen
euer Christian Fürst